Peter Craemer

Peter Craemer: Das Befragen der Realität

Szenen des täglichen Lebens, in allgemeine Formen gesetzt, scheinbar banal… die Bilder von Peter Craemer machen neugierig.

Der „rote Faden“ , der die unterschiedlichen Perioden seiner Arbeit und die sich verändernden Stile verbindet, stellen die Realität in Frage, d.h. die Art unserer Wahrnehmung ebenso wie die Automatismen unserer Gewohnheiten. Aus der Nähe betrachtet, verändert sich das anfängliche Gefühl der Vertrautheit gegenüber dem alltäglichen Umfeld in Fremdheit, sogar in Unruhe.

Reales und Nichtreales durchdringen sich. Eine Neigung des Bodens, die Schwerelosigkeit einer Glaswand... alles verdeutlicht uns die Relativität der Dinge, sogar die Landschaft ist nicht mehr eindeutig. Beinhaltet sie eine latente Katastrophe?

Durch die permanente Wiederholung gleicher Dinge, Gräser, Wolken, Wellen, entdeckt man ein rätselhaftes Sosein dessen, was vertraut schien. Es entsteht ein filmischer Charakter, als ob der Künstler, nachdem er die Dinge isoliert hat, sie wieder in den Fluss des Lebens zurückführen würde, in eine ununterbrochene Wiederholung des Gleichen, bedeutungsfrei, leer. Das fordert ein ruhiges Sicheinlassen des Betrachters auf das Bild, auf diese „Magie des Konkreten“.

Bewusst wird auf einen subjektiven Malduktus verzichtet. Durch den fotorealistischen Stil möchte Peter Craemer eine objektive Gestaltung erreichen. Seine Persönlichkeit drückt sich in der Auswahl der Sujets, in der Komposition und im Einsatz der Farben aus. Er verwendet diese so, dass wir die Welt wie durch ein Prisma in einem anderen Licht sehen, als eine veränderte Existenzbedingung, als eine fragwürdige Wirklichkeit…

frei nach Nicole Huguenin, Galerie NUMAGA, Colombier, Schweiz